Aufbauend auf den Erkenntnissen der humanistischen Psychologie von Carl Rogers, entwickelte Dr. Marshall Rosenberg das Modell „Nonviolent Communication“ auf Deutsch Gewaltfreie Kommunikation.

Warum „gewaltfreie“ Kommunikation?

Bei dem Wort „Gewalt“ denkt man schnell an offene Aggressivität oder körperliche Gewalt. Aus Sicht der GFK, beginnt „Gewalt“ in der Kommunikation oder auch in unseren Gedanken jedoch schon dort, wo unsere innere Ausrichtung auf Bewertungen, Urteile und Kritik ausgerichtet ist. Diese „Gewalt“ oder Bewertung kann sich sowohl auf einen selbst in Form von Schuldgefühlen, oder auf das Gegenüber in Form von Vorwürfen richten. Statt die Aufmerksamkeit darauf zu richten, was ich oder der andere falsch gemacht haben, wird die Aufmerksamkeit darauf gerichtet, was man selbst gerade braucht. Es geht dabei keinesfalls nur darum möglichst freundlich zu sein, sondern offen, authentisch und auch mutig seine Gefühle und Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen. Die Gewaltfreie Kommunikation kann dabei in jeden Kontakt mit einfließen, ob ins berufliche Leben oder in private Beziehungen wie Familie, Partner oder unseren Kindern.



  • Kritik: „So wie du das machst, ist es falsch.“

  • Interpretation: „Du denkst das, weil …“

  • Bewertungen: „Du bist dick, doof, hässlich, faul, arm ...“

  • Strafandrohung: „Wenn du das nicht machst, dann passiert ein Donnerwetter.“

  • Verallgemeinerungen: „immer, alle, stets …“

  • Sich im Recht fühlen: „…“

  • (ver-)urteilen, beschuldigen, beschämen, fordern usw.

Es geht dabei mehr um die innere Haltung, als um eine ausschließliche Kommunikationsmethode.

In der Gewaltfreien Kommunikation richten wir unseren Fokus darauf, was uns wichtig ist und vermeiden in der Kommunikation alles, was beim Gegenüber als Bewertung, Beschuldigung, Kritik oder Angriff ankommen könnte - daher die Bezeichnung „gewaltfreie Kommunikation“. Ausdrücken, was mich bewegt und was ich möchte (Selbstbehauptung) - und empathisches Zuhören, wie es der anderen Person geht und was sie möchte (Einfühlung). Diese beiden Prozesse bilden das wesentliche Merkmal der Gewaltfreien Kommunikation. Dabei geht es weder darum, die eigenen Bedürfnisse hinten an zu stellten, noch die Bedürfnisse anderer Menschen zu unterdrücken: Marshall Rosenberg hat das einmal so ausgedrückt: „Das Ziel dieses Prozesses ist der Ort, an dem alle Bedürfnisse erfüllt sind.“

Ein zentraler Gedanke dabei ist, dass alle Menschen die gleichen Grundbedürfnisse haben. Allerdings gelingt es uns oft nicht, das Verhalten eines anderen Menschen (wie auch unser eigenes) wirklich zu verstehen. Statt dessen bewerten wir. Die Reaktion des Gegenübers fällt meist entsprechend aus ... In der GfK wird versucht, das Verhalten aus den Bedürfnissen heraus zu verstehen. Verständnis ist dabei keineswegs gleichzusetzen mit Zustimmung. Jedoch erleichtert das Verständnis es uns, uns selbst weniger zu ärgern. Wir können das Verhalten des anderen mit größerer Gelassenheit sehen und angemessener damit umgehen. Eine Eskalation wird dadurch weniger wahrscheinlich.

Die vier Schritte der GfK sind:

1. Beobachtung

2. Gefühl

3. Bedürfnis

4. Bitte


Die Einübung dieser vier Schritte erleichtert die Alltagskommunikation. Sie fördert einen positiven und klaren Selbstausdruck und führt zu entspannteren und harmonischeren Beziehungen.

  • wertschätzender mit sich selbst und anderen umgehen

  • mehr Sicherheit und Selbstvertrauen in schwierigen Gesprächssituationen gewinnen

  • Kritik, Urteile und Angriffe nicht mehr persönlich zu nehmen

  • besser verstehen, was Ihnen selbst und anderen wirklich wichtig ist

  • Erlernen einer Kommunikationsform, durch die die Bereitschaft ihrer Mitmenschen wächst, sich kooperativ und konstruktiv zu verhalten


Gemeinsam können Sie sich mit mir auch auf eine konkrete bestehende Situation vorbereiten. Im Rahmen der Beratung / Coaching biete ich das Empathische Gespräch und Kommunikationstraining an.